Es ist das Nichtgesicht,das in Eggers Zeichenräumen zur Bildformel für das von Bildern bedrängte, geschundene Subjekt wird. Wie das realistische oder fotografische Abbild das Gesicht einer Person über den Tod hinaus potenziell unsterblich macht ist dieses Antiporträt ebenfalls die Präsentation des unsterblichen Todes in einer Person. Es bringt ihr Verschwinden, ihren Rückzug, ihre Selbst-ummantelung zu Bild. Das könnte zum Schluss verführen, Egger entwürfe in diesen Bildformeln auch eine Ethik des Umgangs mit dem Bild des anderen und dem sich seines Bildes ungewissenSubjekt, und zwar anhand der Verweigerung, sich und den anderen abbilden zu lassen, abgebildet zu werden und sein Bild in den unüberschaubaren Lauf der Bilder einzugliedern. Doch eigentlich stehen hier die Unvereinbarkeit zwischen einem sozialen Imaginären und seiner Manifestation sowie jene zwischen Präsenz und Repräsentation zur Diskussion und derart allenfalls eine Ethik des Umgangs mit dem eigenen Bild, die sich entlang der Frage nach jenem unpersönlichen Begehren entwickelt, das jedes individuelle Selbstbild maskiert.
Laserdrucke auf Papier / laser prints on paper, 18 Seiten / pages, 295 x 210 mm